Der brillante Launch von Mailbox sowie die schnelle Übernahme durch Dropbox zeigen: In Ausnahmefällen sind Early Adopter für Startups doch Gold wert.
Early Adopter haben für den dauerhaften Erfolg von Onlinediensten keine große Bedeutung. So lautet eine Weisheit der Internetbranche, die sich in den Folgejahren des Web-2.0-Booms herausgebildet hat. Als zu klein und illoyal gilt diese Gruppe von besonders neugierigen und experimentierfreudigen Nutzern. Sie mögen zwar in den Anfangstagen sofort einen neuen Service erkunden und sich in jede verfügbare Warteliste für Beta-Einladungen eintragen, ziehen aber genauso schnell weiter. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Die jüngste: die von Dropbox übernommene E-Mail-Anwendung für das iPhone, Mailbox.
Zwischen 50 Millionen und 100 Millionen Dollar legte der kalifornische Speicherdienst für die kostenlose Anwendung auf den Tisch. Und das, obwohl sie erst wenige Wochen zuvor veröffentlicht wurde. Und obwohl sie in ihrer momentanen Fassung lediglich Gmail unterstützt und nur unter iOS läuft. Doch trotz dieser Limitierungen gelang es Mailbox, zum Debüt im Februar innerhalb weniger Tage hunderttausende User auf sich aufmerksam zu machen. Wie damals beschrieben setzte Orchestra, das Mailbox entwickelnde Startup aus Palo Alto, auf ein sehr effektives Verfahren zur Nachfrageregulierung. Durch den Zwang zum App-Download, um sich in der innovativ umgesetzten Warteschlange zu platzieren, wurde zwar der ein oder andere negative Kommentar im App Store provoziert. Gleichzeitig schlug sich das gewählte Verfahren positiv auf die Viralität nieder. Sehr wenigen jungen Services oder Apps gelang es in der Vergangenheit, trotz starker Begrenzungen bei Plattformen (iOS + Gmail) innerhalb weniger Tage die Neugier von nahezu einer Million Menschen zu wecken.
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